Lesedauer 11 MinutenEinsamkeit verstehen und besiegen: Wir zeigen dir, wie du Symptome erkennst, psychische Auswirkungen bewältigst und dein Leben bereicherst.
Die Frage nach dem persönlichen Glück ist aktueller denn je. Immer mehr Menschen fühlen sich in unserer schnelllebigen, hektischen Zeit unglücklich, geraten ins Burnout oder entwickeln eine psychische Erkrankung. Die Suche nach dem Glück wird dringlicher und dennoch werden die Menschen unglücklicher. Woran liegt das?
Häufig machen wir unser Glück von äußeren Umständen abhängig. Wir glauben, dass wir erst glücklich sein können, wenn wir einen bestimmten Job haben, eine gewisse Summe Geld verdienen, ein genaues Gewicht erreicht haben und die perfekte Beziehung gefunden haben. Wir meinen also, dass das Glück im Großen, im Erreichen unserer wichtigen Zukunftsziele liegt.
Wer sein Glück vom Erreichen großer Ziele abhängig macht, läuft Gefahr, sein Glück auf die Zukunft zu verschieben und verpasst es womöglich, die Gegenwart zu genießen. Dabei – das wissen wir schon lange – ist doch der Weg das Ziel!
Ziele weisen uns meist auf gewisse Mängel hin: Im Hinterherhecheln unserer Ziele liegt unser Blick auf dem, was uns zum vermeintlichen Glück noch fehlt. Außerdem können wir unsere Ziele verfehlen, was unserem Selbstwertgefühl schädigen könnte. Oder wir sind enttäuscht, wenn sich das Erreichen unserer Ziele nicht so wundervoll anfühlt, wie wir es vermutet hätten. Manchmal haben wir all unsere Ziele erreicht und sind dennoch nicht glücklich.
Der US-Amerikaner Edward Diener forschte lange zu den Themen Wohlbefinden und Glück und hat in seinen Arbeiten die zentralen Herausforderungen bei der Suche nach dem Glück herausgestellt. Er stellt die These auf, dass wir Menschen scheinbar gar nicht wissen, was uns wirklich glücklich macht und was zu einem gelungenen, zufriedenen Leben gehört. Wir suchen das Glück in den großen, jedoch seltenen Dingen und nicht im Kleinen und Alltäglichen.
Schon im antiken Griechenland beschäftigte man sich mit der Frage: Für den Philosophen Aristippos bedeutete Glück die Präsenz positiver Gefühle wie Genuss, Lust und die Abwesenheit negativer Gefühle wie Schmerz. Für Platon bedeutete Glück die Balance aus Vernunft, Wille und Begehren. Aristoteles sah den Weg zum Glück in der Selbstverwirklichung und persönlichen Entfaltung.
Die Forschung geht heutzutage davon aus, dass sowohl flüchtige positive Emotionen, als auch eine tiefgreifende, grundlegende Lebenszufriedenheit unser Glück definieren. Dazu gehören ebenfalls die persönliche Sinnfindung und das Ausschöpfen des eigenen Potentials.
Die Forscherin und Professorin Dr. Sonja Lyuobmisrky entwickelte die sogenannte “Happiness-Set-Point Theorie”. Sie konnte in ihren Forschungsarbeiten herausfinden, dass sich das persönliche Wohlbefinden aus 3 wichtigen Faktoren zusammensetzt: der genetischen Veranlagung, den Lebensumständen und dem persönlichen Einsatz. Wie glücklich wir sind, liegt tatsächlich zu 50% in unseren Genen. Das bedeutet, dass 50% unseres persönlichen Glückslevels relativ stabil sind. Du kennst sicherlich auch Menschen, die tendenziell etwas glücklicher und optimistischer oder etwas unglücklicher und pessimistischer sind. Interessanterweise konnte sie ebenfalls zeigen, dass unser persönliches Glück nur zu 10% von unseren Lebensumständen (Job, Einkommen, Heiratsstatus, Kultur) abhängt. Egal ob Lottogewinn oder Erkrankung – das persönliche Glückslevel schien sich nach einigen Jahren des extremen (Un)glücks wieder an den vorherigen Ausgangspunkt anzugleichen. Häufig haben wir über unsere Lebensumstände wenig Kontrolle. Umso interessanter jedoch die Erkenntnis, dass sie unser Wohlbefinden nur zu 10% beeinflussen. Was ist also mit den letzten 40%?
Lyuobmirsky schreibt die letzten 40% unseren frei gewählten Freizeitaktivitäten zu. Das bedeutet, wir können unser Glück bzw. Wohlbefinden fast zur Hälfte selbst beeinflussen. Verbringst du deine Freizeit mit Aktivitäten, die dich erfüllen und zu deinem Glück beitragen? Triffst du beispielsweise Freunde, gehst deinen Hobbies nach oder machst eine Sportart, für die du brennst? Gehst du diesen Aktivitäten mit viel Einsatz nach? Gestaltest du dein Leben entsprechend deiner Werte (z.B. Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit, Ehrlichkeit, Dankbarkeit)? Was sind Gewohnheiten und Rituale, die dir Glück bescheren? Hast du schon persönliche “Glücksgewohnheiten” gefunden? Es ist höchst individuell, was uns Menschen glücklich macht. Daher schreibt Lyubomirsky, dass es auf ein gutes Match zwischen deiner Person und deinen frei gewählten Freizeitaktivitäten ankommt.
Für eine optimale, “glücksfördernde” Gestaltung deiner Freizeit gibt es keine allgemeingültige Pauschalantwort. Dennoch ist es hilfreich zu wissen, was tendenziell glücklichere Menschen anders machen.
Mehrere Forschungsteams untersuchten die “glückliche Persönlichkeit”. Wie sind glückliche Menschen und was machen sie womöglich anders? Eine Studie fand, dass die Teilnehmenden, die angaben sich glücklich zu fühlen, zwar unterschiedliche Lebensumstände angaben, sich jedoch in vielen anderen Merkmalen stark ähnelten: So waren sie verträglicher, anpassungsfähiger und weniger ängstlich.
Sie hatten ebenfalls stabilere soziale Verbindungen, eine höhere Anzahl und Intensität an positiven Erlebnissen und suchten eher nach einem Sinn/ einer Bedeutung im Leben, als diejenigen Teilnehmenden, die sich als unglücklich beschrieben. Zudem waren sie fokussierter auf Werte wie Dankbarkeit und Güte und gaben an, Freundlichkeiten und Gefallen mehr zu schätzen. Ebenfalls schienen sie Dinge anders zu interpretieren: Sie nahmen positivere Ereignisse intensiver wahr und erinnerten diese besser, grübelten weniger über negative Ereignisse und zeigten sich weniger beeinflusst durch soziale Vergleiche. Sie maßen ihre Leistung also am eigenen Standard und nicht an einer anderen Person.
Versuche also, dein Glück nicht von den Umständen abhängig zu machen, sondern bringe dein eigenes Glück mit in die Umstände. Das glückliche Leben beginnt in dir und du hast es zu 40% selbst in der Hand.
Was kannst du heute tun, um dich glücklich zu fühlen?
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